Verona - Scaliger-Grabmäler
The Scaliger Tombs (Italian: Arche scaligere) is a group of five Gothic funerary monuments in Verona, Italy, celebrating the Scaliger family, who ruled in Verona from the 13th to the late 14th century.
The tombs are located in a court outside the church of Santa Maria Antica, separated from the street by a wall with iron grilles. Built in Gothic style, they are a series of tombs, mostly freestanding open tabernacle-like structures rising high above the ground, with a sarcophagus surmounted by an elaborate baldachin, topped by a statue of the deceased, mounted and wearing armour. According to the French historian Georges Duby, they are one of the most outstanding examples of Gothic art.
Description
The tombs are placed within an enclosure of wrought iron grilles decorated with a stair motif, referring to the name of the della Scala family, meaning "of the stairs" in Italian. The stone pillars of the enclosure have statues of saints. The tombs are those of the following notable members of the Scaliger dynasty:
Cangrande I. This was the first tomb built, in the 14th century, according to the will of the deceased, the most famous Scaliger ruler of the city. The designer was the architect of the church of Sant'Anastasia, who planned it in the shape of a Gothic tabernacle, supported by richly harnessed dogs (Cangrande meaning "Big dog" in Italian). Unlike the later tabernacles, it is built out from the church wall, over a doorway, rather than being free-standing. On the sarcophagus lies a recumbent effigy statue of the lord, characterized by an unusual smile. The sarcophagus is decorated on each side by high reliefs with religious themes and low reliefs with military themes. On the summit of the baldachin is an equestrian statue of Cangrande, now replaced by a copy (the original is in the museum of Castelvecchio).
Mastino II. Begun in 1345, this tomb was modified during its construction. It was originally painted and gilt, and is enclosed by a railing with four statues of the Virtues at the corners. The faces of the funerary urn are decorated by religious motifs; on the sepulchre cover lies again the deceased's statue, guarded by two angels. The baldachin has religious themes sculpted on the pediment, and is also surmounted by an equestrian statue of Mastino II.
Cansignorio. Dating from 1375, and the most richly decorated. It was designed by Bonino da Campione, and has sculptures portraying warrior saints, Gospel figures, the Virtues and the Apostles, and a large equestrian statue of Cansignorio.
Alberto II. Unlike the others, it has no baldachin but only a sarcophagus, though richly decorated. It dates from 1301.
Giovanni. This monument is built into the wall of the church. It was finished in 1359 by Andriolo de' Santi, and until 1400 it was located in the church of San Fermo Maggiore, before being moved to join the others.
The tomb of Cansignorio della Scala has been copied in the Brunswick Monument (1879) in Geneva, Switzerland.
(Wikipedia)
Die Scaliger-Grabmäler (ital. arche scaligere) in der oberitalienischen Stadt Verona erinnern an die Grablege der Scaliger, die von 1260 bis 1387 als Stadtherren von Verona fungierten.
Anlage
Die meisten Grabmäler des Geschlechtes befinden sich auf einem mit schmiedeeisernen Gittern umzäunten Familienfriedhof neben der kleinen Kirche Santa Maria Antica. Lediglich das Grabmal des Cangrande I. († 1329) ist außerhalb dieses Areals in die Fassade der Kirche integriert. Die übrigen Monumente bestehen meist aus Stein gearbeiteten Sarkophagen, von denen einige in großen Grabbauten (arche) in Form gotischer Schreine (tempietti) stehen, welche vielfach mit Reiterstandbildern ergänzt sind. Sie sind mit der Kirche nicht verbunden, sondern befinden sich daneben in einem umzäunten Areal. Die vielfach mit Reiterstandbildern überhöhten Grabmäler aus dem 14. Jahrhundert gehören zu den ältesten nachantiken Monumentaldarstellungen ihrer Art. Die Scaliger-Gräber waren ein beliebtes Motiv der Maler des 19. Jahrhunderts; vergl. beispielsweise Eduard Gerhardt.
Santa Maria Antica
Bei der kleinen Kirche handelt es sich um einen 1185 geweihten romanischen Bau. Bald nachdem die Scaliger 1260 die Herrschaft über Verona an sich gebracht hatten, machten sie Santa Maria Antica zu ihrer Hauskirche. Eine Barockisierung um 1630 wurde 1897 wieder rückgängig gemacht und die Gewölbe erneuert.
Im Inneren ist dadurch die ursprüngliche Grundform mit den drei Schiffen, die von Apsiden geschlossen werden, wieder deutlich; die Außenwände zeigen die für Verona typische Schichtung aus Back- und Tuffsteinlagen.
In einer Wandnische über dem nördlichen Seitenportal der Kirche befindet sich das Grabmal des Cangrande I. († 1329). Auf der Spitze des Monuments ist der Fürst als Reiterstandbild dargestellt.
Familienfriedhof
Der Familienfriedhof der Scaliger liegt zwischen der Kirche Santa Maria Antica und der ehemaligen Residenz des Geschlechtes und ist von einer Mauer umgeben, die mit schönen schmiedeeisernen Gittern des 14. Jahrhunderts versehen ist.
Das älteste der Scaligergräber ist das von Mastino I. († 1277), an der Außenwand der Kirche. Die Grabplatte des Alberto I. († 1301) zeigt bereits, wenn auch nur im Relief, den Verstorbenen als Reiter. Neben den im Folgenden besprochenen freistehenden Prunkgräbern des Mastino II. († 1351) und Cansignorio († 1375) befinden sich auf dem Familienfriedhof auch die schlichten Grabmäler von Bartolomeo I. († 1304), Cangrande II. († 1359) und Bartolomeo II. († 1381). Zuletzt wurde auf dem Gelände 1831 das Grabmal von Giovanni della Scala († 1359) aufgestellt. Das ursprünglich in der Kirche San Fermo Maggiore errichtete Monument steht östlich der Kirche an einer Hauswand.
Bedeutende Grabmäler
Grabmal des Cangrande I. († 1329)
Über dem Nordportal der Kirche kragt ein Baldachin vor, unter dem Cangrande I., der bedeutendste Scaliger, bestattet ist. Zwei Hunde (Hund, it.: cano), die das Leiterwappen (Leiter, it.: scala) der Scaliger halten, tragen den mit Reliefs reich geschmückten Sarkophag. Darüber ruht die Liegefigur des aufgebahrten Toten. Der gotische Baldachin war ursprünglich auch zum Kirchenraum hin geöffnet, das Grabmal also von innen und außen sichtbar. Hoch oben auf dem Baldachindach ist eine Kopie des ursprünglichen Reiterstandbildes aufgestellt, seit 1907 befindet sich das zuvor herabgestürzte Original im Museum des Castelvecchio der Stadt. Obwohl das Pferd ruhig stehend gegeben ist, wird durch die Wendung der Köpfe hin zum Betrachter auf dem Kirchhof, die leicht wehende Satteldecke und das Lächeln[3] eine physische und emotionale Bewegtheit deutlich. Auch die Liegefigur lächelt. Doch ist die Miene „nicht als individueller Wesenszug aufzufassen. Sie ist ein traditionelles Attribut des tugendhaften Herrschers“, bestenfalls eine „konventionelle Maske“ (Seiler). Sie hatte sich erst mit der Gotik in der Skulptur Mitteleuropas ausgebreitet.
Grabmal des Mastino II. († 1351)
Schon zu Lebzeiten ließ sich um 1345–1350 Mastino II., der Neffe und Nachfolger des Cangrande I. das freistehende Baldachingrabmal auf dem eingezäunten Areal des Familienfriedhofs errichten. Das Grabmal hat die Form eines ein Tabernakels. Vier Säulen tragen eine Plattform, auf der Sarkophag und Baldachin stehen. Der Verstorbene ist sowohl als Liegefigur auf dem Tumbenkasten dargestellt, als auch ganz oben hoch auf dem steilen Pyramidendach als unterlebensgroße Reiterfigur in voller Rüstung und mit geschlossenem Visier. Die seitlichen Giebel des Baldachindachs zeigen Szenen aus dem Alten Testament.
Grabmal des Cansignorio († 1375)
Das wenn auch nicht qualitätvollste, so doch am reichsten geschmückte Scaliger-Grabdenkmal schuf der Bildhauer Bonino da Campione 1375–1376 für Cansignorio (it.: cansignorio = Leithund), einen Sohn Mastinos II. Auf sechseckigem Grundriss umgibt eine von sechs heiligen Rittern unter Baldachinen bewachte Schranke das Monument mit dem nun schon traditionellen Aufbau: Rundstützen – Podestplatte – Tumba – Liegefigur – Baldachin – Dachaufbau – Reiterfigur, nur eben dekorativ, architektonisch und skulptural angereichert.
(Wikipedia)